Das Getränk des Lebens
So alt wie menschlich denkbare und aussprechbare Wünsche zur unverzüglichen Verleihung von Superkräften, um Glück, Gesundheit und Macht zu bekommen, sind und so erfahrbar wie die belebende Kraft von Wasser, Zucker, Alkohol oder wichtigen Nährstoffen ist – so lange wird es den Wunsch geben nach Wundertränken und ihrem positiven Einfluss auf die Sinneswahrnehmung. An Soma kann man das gut erkennen. Das Wort stammt von dem indoiranischen «sauma» ab und bedeutet «ausgepresster» Saft.
Im ältesten Teil der indischen Mythen wird Soma als Rauschtrank der Götter und als ein Ritualgetränk bei Opferungen erwähnt. Menschen, die davon trinken, erhalten Zugang zu göttlichen Sphären. Götter verdanken ihm ungeheuren Kräfte und Unsterblichkeit. Soma soll der wohlschmeckendste aller Tränke sein und Glückseligkeit verleihen. Er wirkt auch als Aphrodisiakum, hat heilende Wirkung und bringt den Kriegern Mut vor dem Kampf. Er ist der innere Lebenssaft aller Wesen, der Saft in den Pflanzen und das Blut der Götter, Menschen und Tiere. Soma klingt wie das Getränk des Lebens.
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Man braucht nicht dabei zu sein, wenn man unsterblich wird.
Gustav Mahler (1860 – 1911)